Noseland
Vermessungs Jahr 2015
Ich will von der Vernissage am 6. Dezember
14 Uhr, über einen Geo-Satelliten, ein Live-Bild von Noseland machen (lassen).
So fantastisch dieses Vorhaben klingt, der
technische Teil ist der einfachste. Es gibt Dienstleister die genau dies
anbieten. Nebst Wetter Glück, es darf zu der Zeit keine oder wenigsten kaum
Wolken haben, ist es vor allem ein finanzielles Problem. Ich will versuchen
eine dieser Firmen für mein Projekt zu gewinnen.
Ab da wird es Künstlerisch interessant. Diese
Dienstleister arbeiten, auch wenn sie private Firmen sind, in diesem Bereich
vor allem für Regierungen und internationale Konzerne. Unsere Umgebung wir
Vermessen, ausgewertet beurteilt und oft einfach überwacht. Mit den nötigen
finanziellen Mittel ist es jeder Interessensgruppe möglich ein auf 50cm genau
aufgelöstes Bild eines bestimmten Ortes zu bekommen. Wenn gewünscht
Fotografisch, Topographisch, mit Infrarot oder nach Bodenschätzen aufbereitet.
Die mobilen Map’s wie Google Earth und
Tom-Tom Geräten haben unseren Umgang mit Karten in kürzester Zeit total
verändert. Keine Massstabsumrechnung und keine “alte“ Karten mehr, kaum einer
mehr der nach dem Weg frägt. Orientierung ist nun jederzeit, aktuell verfügbar
und wo man sich genau befindet, wird mit einem blauen Punkt bezeichnet. Ob im
Hinterland von Thailand oder in einer Schweizer.
Unsere Vorstellung der Welt, unsere
Wahrnehmung und damit auch unsere Selbstwahrnehmung wird immer mehr von
elektronischen Bildern beeinflusst. Zum Teil sogar bestimmt. Von Bildern auf
die wir keinen Einfluss haben, die wir auch nicht auf ihre Echtheit und ihren
Wahrheitsgehalt überprüfen können. Das Bild von der Erde, die uns Programme wie
Google Earth anbieten, sind durch x Logorhythmen (Berechnungsprogramme)
gelaufen, bis sie so aussehen dass wir ihnen die „Wirklichkeit“ glauben.
Damit Karten Ausschnitte ein- und
ausgezoomt werden können müssen sie, je nach Ausschnittgrösse, mit einem
anderen Objektiv aufgenommen werden. Deshalb kommen die Daten bereits von
verschiedenen Geo-Satelliten. Ältere Satelliten liefern grosse Übersichten
neuer hochaufgelöste Detailaufnahmen. Die Welt-Sicht wird aus einer
unglaublichen grossen Datenbank von Bildern zusammen gepuzzelt. Rechteck für
Rechteck. Die einen Aufnahmen wurden im Winter die anderen im Sommer
aufgenommen. Einmal war das Feld frisch gepflügt ein anderes Mal blühte der
Raps gelb.
Hochkomplexe Computerprogramme analysieren
das Bildmaterial, setzen die Teile zusammen, berücksichtigen, dass eine Schnee
bedeckte Landschaft nicht neben das grün des Sommers kommt. Eliminiert Wolken,
plausibilisiert die Farben, schärft nach, erhöht den Kontrast und passt
Struktur und Farbe an. In den Grossstädten wir darauf geachtet, dass der
Schatten der Gebäude immer links oben steh, da erwarten wir ihn, und nie ein
Nachbargebäude verdeckt.
Dem Endprodukt, dass kaum noch was mit dem ursprünglichen
Bildmaterial zu tun hat, glauben wir.
Karten waren schon immer Abbildung von Vorstellungen. Am deutlichsten an
den Rändern, da wo die Welt aufhört, die Scheibe zu Ende ist, die Monster sind,
die Unterwelt beginnt. Karten sind auch Ausdruck von Macht, der Ausdehnung des
Einflussbereichs, in der Mitte der Karte, das Zentrum (Europa) der selbst
Wahrnehmung.
Die Pfalz von oben, gut zu erkennen Hüttenkunst: der schwarze Fleck untere rechte Hausecke nach unten, ein Beispiel, wie temporäre Bauwerke durch Satelliten erfasst werden (eventuell an der oberen linken Hausecke am Strassenrand immer noch die alte Badewanne, die vor ca. 2 Jahren dort stand, doch nun schon lange weg ist...) (Quelle: googlemaps) |
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